Chronik

Im Jahre 1828 war es, als sich erstmals musikalische Burschen der Gemeinde zusammenschlossen, um gemeinsam zu musizieren. Mit ihren mühsam ersparten Groschen beschafften sie sich zunächst ihre Instrumente und glaubten nun, sich als Musikkapelle bezeichnen zu können. Weder ein Proberaum noch Notenmaterial, geschweige denn ein Lehrmeister, stand diesen wackeren Dorfmusikanten zur Verfügung. Sie beschlossen deshalb, ihr Probelokal in den Wald zu verlegen, zumal sich dort niemand belästigt fühlte. Abend für Abend wurden in stundenlangen Übungen die ihnen bekannten und für Tanzmusik geeignet erscheinenden Lieder auswendig einstudiert. Eines Tages fassten sie dann den Mut, auf einer öffentlichen Tanzveranstaltung ihr Können zu beweisen, was ihnen reichliche Früchte einbrachte. Denn in kürzester Zeit waren sie im ganzen Fuchstal und darüber hinaus die populärsten Musiker.

 

1.Reihe sitzend von links nach rechts:

Willibald Marian, Josef Wind, Willibald Marian, Johann Erhardsperger, Wolfgang Jäckle, Pius Erhardsperger.

2. Reihe stehend von links nach rechts:

Albert Marian, Lehrer Landthaler (Dirigent), Josef Erhardsperger, Anton Führer, Kellnerie Sophie König.

 

Aus diesen Anfängern heraus entstand schließlich die "Blaskapelle Markt Leeder". Als erster Dirigent und Gründer der Kapelle gilt Simon Eglhofer, der in der Sägemühle Kees geboren worden war. Seine ersten Getreuen waren:

Willibald Marian, Albert Marian, Willibald Marian (mit dem erstgenannten nicht identisch), Josef, Pius und Johann Erhardsberger, Franz Kees und Wolfgang Jäckle. Durch den Zugang weiterer Musiker entwickelte sich die Gruppe bald zu einer ansehnlichen Kapelle. In den Jahren 1860-1865 entstanden dann die ersten handgeschriebenen Notenbücher, wobei sich vor allem der damalige Althornist Albert Marian besondere Verdienste erwarb.

Einen bedeutenden Auftrieb erhielt die Kapelle, als der Nachfolger von Eglhofer, der Volksschullehrer August Landthaler, die Kapelle übernommen hatte.

 

Unterste Reihe von links nach rechts:

aushelfender Bassist, Rudolf Aßner, A. Welz, Magnus Nieberle,

Georg Gerum (Dirigent), Hans Rock, Franz Erhardsperger, Pius Geisenberger, Matthias Bermann.

2. Reihe von links nach rechts:

Magnus Nieberle sen., Max Wind, Hans Pschorr, Wunibald Geisenberger, Xaver Bergmüller, Rasso Enzensberger, Aushilfe.

3. Reihe von links nach rechts:

Michael Rehle, Franz Josef Kees, Kleiber

 

1907 übernahm dann Schreinermeister Georg Gerum ihre Leitung und hatte diese mit nur dreijähriger Unterbrechung bis 1935 inne. Gerum, der während seiner Militärdienstzeit erster Flügelhornist und stellvertretender Zugführer in einem Militärsmusikzug gewesen war, brachte die Kapelle bald auf eine Höhe, die weit über dem Leistungsstand ländlicher Laienkapellen lag. Während der oben genannten Unterbrechungszeit von 1919-1923 leitete Franz Erhardsberger, ein bis ins Alter aktiver Musiker, die Kapelle. Seine Aufgabe war es, die Blaskapelle nach dem Ersten Weltkrieg neu aufzubauen und neue Kräfte zu werben. 

 

Als im Jahre 1935 Georg Gerum sein Dirigentenmandat niederlegte, trat Michael Rehle an seine Stelle. Er war es auch, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Musiker wieder zusammenfasste. In mühevoller Kleinarbeit entwickelte sich eine 38 Mann starke Musikkapelle. Ein bedeutender Höhepunkt in ihrer geschichtlichen Laufbahn war die Ausrichtung der 7. Bezirkmusikfestes des Bezirks V Kaufbeuren im Jahre 1957. Unter der Stabführung ihres langjährigen Dirigenten errang die Kapelle dabei in der Mittelstufe die Bewertung sehr gut.

 

1958 trat dann Michael Rehle aus beruflichen Gründen von seinem Amt als Dirigent zurück und Franz Müller, ein sehr begabter junger Musiker, übernahm die Leitung der Kapelle.

1959 konnte Richard Wachholz, ein erfahrener Militärmusiker, als Dirigent gewonnen werden. Als er ein Jahr später aus gesundheitlichen Gründen die Stabführung wieder abgeben musste, übernahm wiederrum Franz Müller den Dirigentenstab. Seine intensive Arbeit bedeutete einen weiteren Aufstieg für die Kapelle. Unter seiner Leitung beteiligte sie sich an vielen Musikfesten und Wertungsspielen, seit 1973 in der Oberstufe, wobei sie immer mit sehr guten Erfolgen heimkehrte.

 

Seit 1974 besteht in Leeder auch eine Jugendkapelle mit 16 Musikern, Mädchen und Jungen, unter der bewährten Leitung des Musiklehrers Martin Zettl, Türkheim.

 

Die Jugendkapelle hat bereits an mehreren Bezirksmusikfesten mit Wertungsspielen teilgenommen und konnte ausgezeichnete Erfolge erzielen wie:

1976: 1.Rang mit Auszeichnung in Eresing und Neugablonz (Unterstufe)

1977: 1.Rang mit Auszeichnung in Stadl und Unterdießen (Mittelstufe)

Auch die jährlich aufgeführten Weihnachtskonzerte fanden immer ein begeistertes Publikum.

 

Zweiter Höhepunkt in der geschichtlichen Laufbahn unserer Musikkapelle war die Ausrichtung des 15. Bezirksmusikfestes Lech-Ammersee, verbunden mit der Verleihung der "Pro-Musica-Plakette". Die Kapelle hat alles getan, um dieses Fest für jeden Teilnehmer und Besucher zu einer schönen Erinnerung gemacht zu haben.